Medizintechnik Das Internet der Dinge erobert den OP-Saal

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Die Medizintechnikbranche bildet mit ihren Innovationen die technischen Grundlage und die Infrastruktur für eine moderne Gesundheitsversorgung. Die Megatrends der Branche lauten Digitalisierung und Vernetzung

Trend der Medizintechnikbranche: Medizinische Geräte in Klinik und OP sollen unkompliziert mittels Plug-and-play zu vernetzen sein.
Trend der Medizintechnikbranche: Medizinische Geräte in Klinik und OP sollen unkompliziert mittels Plug-and-play zu vernetzen sein.
(Bild: tpn Kpl - Fotolia)

Vom selbst füllenden Kühlschrank im Smart Home, über individualisierte Produkte in Losgröße 1 bis hin zur intelligenten Verknüpfung von Produktentwicklung, Produktion, Logistik und Kunden unter dem Stichwort Industrie 4.0 – die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung im sogenannten Internet of Things machen's möglich.

Diese Entwicklung hinterlässt auch in der Medizintechnikbranche ihre Spuren. „Die beiden Haupttrends in der Medizintechnik sind unverändert die Miniaturisierung und Digitalisierung der Produkte“, sagt Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer Fachverband Elektromedizinische Technik im ZVEI. „Beides spielt sich sowohl auf der Ebene der Produkte selber als auch auf der Ebene der Vernetzung der Produkte untereinander und mit den medizinischen IT-Systemen ab.“

Deutsche Medizintechnikbranche wächst nur langsam

Die deutsche medizintechnische Industrie macht einen Umsatz von etwa 25 Mrd. Euro pro Jahr. Davon entfallen etwa 17 Mrd. Euro auf den Export. Wachstumsimpulse sind in den letzten Jahren im Wesentlichen aus dem Ausland gekommen. Der deutsche Markt entwickelt sich dagegen stabil und wächst nur wenig.

Mehr Qualität in der Versorgung

Dies bedeutet in der Praxis: Medizinische Geräte in Klinik und OP sollen unkompliziert mittels Plug-and-play zu vernetzen sein. Dies soll zum einen die Sicherheit der Patienten erhöhen und zum anderen die Qualität der Behandlung und der Gesundheitsvorsorge anheben. „Im Ergebnis sind die Produkte flexibler einsetzbar und verbessern Effizienz und Qualität der Versorgung“, sagt Bursig.

Der Wunsch nach Vernetzung stellt die Hersteller von medizintechnischen Geräten vor einige Herausforderungen. Denn dies erfordert häufig eine komplette Neuentwicklung von Produkten und teilweise auch eine Anpassung des Produktsortimentes – einfach eine Schnittstelle zur Außenwelt einzubauen, reicht laut Bursig nicht. Vielmehr setzt die Vernetzung von Produkten und IT-Systemen in der Regel andere Produkteigenschaften als bisher voraus. So müssen Geräte etwa Steuerbefehle entgegennehmen und verarbeiten können, anstatt lediglich Daten zur Weiterverarbeitung bereitstellen. Selbst wenn manche Produkte zunächst scheinbar keiner Veränderung bedürfen, sei laut Bursig zum Beispiel eine elektronische Kennung der Produkte vorstellbar, die von IT-Systemen im OP erfasst wird oder sogar Informationen an Navigationssysteme liefert.

Dieser Trend macht vor den Zulieferern in der Medizintechnik keinen Halt, denn sowohl die interne Steuerung von Produkten als auch die Vernetzung mit anderen Produkten und Systemen erfordert andere Komponenten.

Abschied von Insellösungen

Die Entwicklung von Insellösungen hin zu standardisierten, vernetzten Lösungen macht eine Interoperabilität der verschiedenen System unabdingbar. „Vernetzung spielt in der Medizintechnik eine immer größere Rolle. Als Folge davon gewinnt das Thema Interoperabilität von Systemen an Bedeutung“, so Bursig. Denn in der Regel müssen in einem Krankenhaus Hunderte von medizinischen Geräten, die von unterschiedlichen Herstellern stammen, in das eigene Informationssystem integriert werden. Doch nicht alle diese Geräte liefern Daten in einem Format, das eine reibungslose Integration in die elektronische Patientenakte oder in klinische Informationssysteme gestattet, also eine effektiven Datenübernahme und -verarbeitung.

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