Cisco, Dell und TÜV Süd treten Cybersicherheits-Charta von Siemens bei
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Der von Siemens initiierten Charter of Trust für verbindliche Regeln und Standards in der Cybersicherheit sind vier neue Partner beigetreten. Neben Cisco, Dell und der europaweit anerkannten Prüfinstanz TÜV Süd tritt auch Ölkonzern Total der Security-Satzung bei.

Intelligente und vernetzte Industrieanlagen haben das Potenzial, die nächste industrielle Revolution auszulösen, aber sie geben den Bedrohungsakteuren auch neue Werkzeuge für die Cybersabotage an die Hand. Um diese Herausforderung zu meistern, hatte der Siemens-Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser die Idee, das "Charter of Trust"-Konsortium aus globalen Organisationen zu bilden, die ihre Ressourcen bündeln und sich an gemeinsamen Prinzipien ausrichten konnten.
Der Sicherheitsallianz für kritische Infrastrukturen gehören mittlerweile 16 Unternehmen an. Zu den letzten vier Mitgliedern gehören Cisco, Dell Technologies (einschließlich der Dell-Tochtergesellschaften Dell EMC, RSA und VMware), das multinationale Öl- und Gasunternehmen Total SA und das Prüf- und Zertifizierungsunternehmen TÜV SÜD. Weitere namhafte Unternehmen des Konzerns sind Airbus, Allianz, Daimler-Konzern, Deutsche Telekom, IBM und NXP.
Gemeinsam das Vertrauen in Cybersecurity-Infrastruktur stärken
„Das Internet erreicht jetzt die industrielle Welt. Anstatt sich um unsere Handys oder unsere Whatsapps zu sorgen, geht es jetzt um die Herstellung kritischer Infrastrukturen“, sagte Kaeser in einem Interview mit Bloomberg. „Wie können wir ein gemeinsames Verständnis für den Schutz unserer gesamten Wertschöpfungskette zwischen unseren Lieferanten, unseren Kunden und uns finden.“
„Wir freuen uns, Cisco, Dell, Total und TÜV SUD AG als neue Charter of Trust Mitglieder zu haben, da sie in ihren jeweiligen Bereichen führend sind“, sagte Leo Simonovich, Vice President und Global Head, Industrial Cyber and Digital Security bei Siemens. Alle diese Unternehmen haben sich die Digitalisierung, die Umgestaltung des Geschäfts und die Sicherheit kritischer Infrastrukturen zum Ziel gesetzt. Aber die Schattenseite von Technologien wie Additive Manufacturing, IoT, Big Data Analytics und AI ist ein erhöhtes Risiko der Exposition gegenüber Cyberattacken, was sowohl für einzelne globale Unternehmen als auch für ein Ökosystem von Partnern gilt. „Wenn man also mit einem gemeinsamen Fundament der Cybersicherheit zusammenarbeitet, erhöht man das Vertrauen, dass Digitalisierung und Cybersicherheit Hand in Hand gehen“, fügte Simonovich hinzu. „So wie Cybersicherheit keine Grenzen hat, so wenig wie Vertrauen.“
Eine Reihe von Organisationen, die an der Charta des Vertrauens beteiligt sind, engagieren sich auch in anderen Konsortien mit ähnlichen Cybersicherheitsinitiativen. So gehören beispielsweise auch Cisco, Dell Technologies, IBM und Siemens zum Industrial Internet Consortium, das ein Industrial Internet Security Framework entwickelt hat. Siemens und die Deutsche Telekom sind auch Mitglieder der Plattform Industrie 4.0, einer deutschen Gemeinschaftsinitiative zur Modernisierung des Produktionssektors.
Die Grundsätze der Charter of Trust
Zu den 10 Grundsätzen des Abkommens gehören:
- Eigentum der Cyber- und IT-Sicherheit (und das Bekenntnis dazu)
- Verantwortung in der gesamten digitalen Lieferkette
- Security by default
- Benutzerzentriertheit
- Innovation und Mitgestaltung
- Ausbildung
- Zertifizierung für kritische Infrastrukturen und Lösungen
- Transparenz und Reaktion
- Regulatorische Rahmenbedingungen
- Gemeinsame Initiativen
Die Fähigkeit solcher Konsortien, beträchtliche Verbesserungen bei so unterschiedlichen Zielen zu erzielen – und die wachsende Herausforderung der Sicherheit kritischer Infrastrukturen zu bewältigen – wird von ihrer Fähigkeit abhängen, Verantwortlichkeiten zu delegieren und Ressourcen zu bündeln, sagte Peter Tran, Leiter der globalen Cyber-Verteidigungs- und Sicherheitsstrategie bei Worldpay. „Es muss hier eine sehr klare Steuerung aller kollaborativen Ebenen geben“, sagte Tran. „Das sind Lektionen, die in großen militärischen Organisationen gelernt wurden, die zum Beispiel versuchen, Informationen über globale Umgebungen auszutauschen.“
Die nächsten Schritte für die Charta werden darin bestehen, ihren organisatorischen Rahmen zu verfeinern. Ebefalls, so Simonovich, sollen weiterhin Unternehmen motiviert werden, sich der Satzung anzuschließen. Ferner werden weitere Dialoge mit Regierungen über Cybersicherheit aufgebaut. „Dies ist ein Ausgangspunkt, und wir wissen, dass weder diese Gruppe noch ein einzelnes Unternehmen die Herausforderung der Cybersicherheit allein lösen kann“, erklärte Simonovich. „Wir erwarten auch die Eröffnung von Dialogen mit Regierungen, um ein Fundament zu schaffen, das auf unseren 10 Leitsätzen basiert.“
Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal Elektronikpraxis.
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