Studie von Bitkom Research und KPMG Big Data kommt in Fahrt
Bitkom Research und KPMG haben gemeinsam eine Studie zu Datenanalysen in Unternehmen durchgeführt. Dabei kam heraus, dass 35 Prozent der Unternehmen in Deutschland bereits Big-Data-Analysen nutzen.
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In einer Studie zu Datenanalysen in Unternehmen vom Bitkom und dem Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG stellte sich heraus, dass immer mehr Unternehmen in Deutschland relevante Entscheidungen auf Basis von Datenanalysen treffen und es auch schaffen, die entsprechenden Erkenntnisse nutzbringend anzuwenden – allen voran im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Automobilindustrie. Öffentliche Verwaltungen sind dem Thema „Big Data“ gegenüber deutlich weniger aufgeschlossen.
35 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen demnach bereits Big-Data-Analysen für die Auswertung großer Datenmengen. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren waren es erst 23 Prozent. „Innovative Datenanalysen werden als Grundlage für wirtschaftliche Entscheidungen immer wichtiger“, sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research.
Datenanalyse
In der Umfrage geben vier von fünf Unternehmen (80 Prozent) an, dass relevante Entscheidungen zunehmend auf Erkenntnissen aus der Analyse von Daten basieren. Gut zwei Drittel (69 Prozent) sagen, dass Datenanalysen immer wichtiger für ihre Wertschöpfung sind. Dabei kommen verschiedene Auswertungsmethoden zum Einsatz. 48 Prozent der Unternehmen verwenden beschreibende beziehungsweise deskriptive Analysen, die Informationen über eine aktuelle Situation liefern. 39 Prozent setzen vorausschauende Analysen ein, die Aussagen über zukünftige Entwicklungen machen.
Einsatzgebiete
Der Umfrage zufolge kommen in 85 Prozent der Unternehmen Datenanalysen in der Produktionsplanung oder Projektabwicklung zum Einsatz. Im Marketing nutzen 69 Prozent Datenauswertungen für die Kundenanalyse. Ein wichtiges Einsatzgebiet ist der Bereich Finanzen und Controlling: 91 Prozent der Unternehmen nutzen Datenanalysen im Risikomanagement, also bei der Identifikation und Bewertung potenziell geschäftsschädigender Entwicklungen.
„Datenanalysen können in allen relevanten Bereichen eines Unternehmens einen Mehrwert generieren, indem sie beispielsweise die Produktion effizienter machen, eine zielgenauere Kundenansprache ermöglichen oder vor finanziellen Risiken warnen“, sagt Peter Heidkamp, Head of Technology bei KPMG. So sagen 70 Prozent der Befragten, dass sie Geschäftsrisiken durch den Einsatz von Datenanalysen verringern konnten. 54 Prozent konnten eine individuellere Gestaltung von Produkten oder Services erreichen und 51 Prozent ein gezielteres Marketing.
Hemmnisse
Die größten Hemmnisse für den Einsatz innovativer Datenanalysen sind nach Aussage der befragten Unternehmen Rechts- und Sicherheitsbedenken sowie ein Mangel an Ressourcen. 60 Prozent der Unternehmen scheuen davor zurück, eigene Daten für Analysezwecke an einen externen Dienstleister weiterzugeben. 55 Prozent der Befragten haben ein unzureichendes Budget und 50 Prozent nicht genügend Datenanalyse-Spezialisten. 41 Prozent sagen, es gibt Unklarheiten hinsichtlich der Rechtslage. Vor allem der Durchführung fortgeschrittener Analysen von Daten unterschiedlicher Struktur und Herkunft stehen laut Umfrage Datenschutzbedenken im Weg. Fast ein Drittel (29 Prozent) der Befragten äußert die Sorge vor öffentlicher Kritik als einen Grund, auf Datenanalysen zu verzichten.
Big-Data-Strategie
34 Prozent der Unternehmen verfügen über eine Big-Data-Strategie. Unterschiede gibt es zwischen den Branchen. 56 Prozent der Medienunternehmen und 46 Prozent der Versicherungen haben eine Big-Data-Strategie, während es in der Automobilindustrie nur 34 Prozent sind.
„Die Studie zeigt, dass deutsche Unternehmen die Phase der reinen Datensammlung zunehmend hinter sich lassen. Das Ziel ist jetzt, aus den gesammelten Daten Antworten auf die Herausforderungen des entsprechenden Unternehmens zu finden“, so Dr. Thomas Erwin, Global Execution Partner Data & Analytics bei KPMG. Oftmals liege der Erfolg von Analyseprojekten in der Datenvielfalt, wenn Informationen aus unterschiedlichen Quellen kombiniert werden.
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