Kommentar von Thomas Martens, Cubeware Big Data – Abgesang auf Business Intelligence oder BI 2.0?

Autor / Redakteur: Thomas Martens / Nico Litzel |

Neue Technologien verändern die Wissensgewinnung in Unternehmen: Statt BI und Data Warehouse sind nun Big Data und In-Memory gefragt. Doch handelt es sich wirklich um eine Revolution, oder ist eine schrittweise Integration der neuen Techniken in die bestehende IT-Landschaft sinnvoller?

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Der Autor: Thomas Martens ist VP Product Marketing bei Cubeware
Der Autor: Thomas Martens ist VP Product Marketing bei Cubeware
(Bild: Cubeware)

Derzeit scheint es, als würde in Unternehmen im Bereich Wissensgewinnung und -verarbeitung eine neue Epoche beginnen: Big Data, In-Memory Computing, Selbstbedienung, Mobile sind die Stichworte, die das Feld besetzen. Die bisherigen Schlagworte BI und Data Marts oder Data Warehouses wirken demgegenüber etwas verstaubt und altmodisch. Doch erfahrene IT-Spezialisten wissen: Neue Technologien werden gern mit griffigen Stichworten und dem Anschein höchster Dringlichkeit in die Märkte gepusht, obwohl ihr Business Case noch keinesfalls klar sichtbar ist.

Einige Unternehmen denken angesichts dieses Trommelfeuers sicher daran, die gesamte Informationsarchitektur neu zu konzipieren, um nicht in fünf Jahren der Konkurrenz weit hinterherzuhinken. Die Wachstumszahlen des Big-Data-Marktes sprechen für sich: Derzeit legt der deutsche Big-Data-Markt laut Experton Big Data Vendor Benchmark jährlich um 23 Prozent zu. 2019 sollen hierzulande schon mehr als drei Milliarden mit dem Geschäft rund um Big Data generiert werden. Laut IDC wurden 2014 weltweit schon 12,6 Milliarden US-Dollar mit Big Data umgesetzt, davon 46 Prozent mit Infrastrukturprodukten.

Datenvolumen vergrößert pro Jahr um 60 Prozent

Verändert haben sich insbesondere die Datenmengen: Das Volumen der gesammelten Daten vergrößert sich laut IDC jährlich um 60 Prozent, vieles davon unstrukturiert: Twitter-Feeds, Facebook-Einträge und Videos sind nur drei Beispiele. Die Outputs kommunizierender Maschinen und Sensoren werden die Datenflut weiter erhöhen. Führt also doch kein Weg am sofortigen Umstieg auf Big Data vorbei?

Das ist zumindest fraglich, denn die Ziele des Technologieeinsatzes zur Wissensverarbeitung und Informationsgenerierung für Unternehmenszwecke sind noch immer dieselben wie im BI-Zeitalter: Im Unternehmen und anderswo verfügbare Daten sollen gesammelt, zugänglich gemacht, so schnell wie möglich intelligent ausgewertet und in entscheidungsunterstützende Reports transformiert werden. Insofern treffen die Begriffe BI und Data Warehouse auch heute. Dass dafür mit Big Data und In-Memory neue, schnellere und auf andere Datenquellen ausgerichtete Technologien zur Verfügung stehen, ändert an diesem grundlegenden Faktum nichts.

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