Vom SoC-IP-Spezialist zum IoT-Dienstleister Arm kauft Stream Technologies
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Nicht mehr länger nur Prozessor-IP: Arm weitet seine Aktivitäten zunehmend auf vielversprechende Wachstumsmärkte aus – zum Beispiel kostenpflichtige Dienstleistungen im Internet of Things. Dazu hat es Stream Technologies übernommen.

Das IoT befindet sich zwar noch in der Startphase, doch es hat enormes Potenzial. Besonders Dienstleistungen gelten als vielversprechende Umsatzquelle. Das hat auch Prozessor-IP-Spezialist Arm erkannt und das englische Privatunternehmen Stream Technologies aus Glasgow übernommen. Mit den Stream-Lösungen will Arm ein Geschäft mit Bezahldiensten für Geräte aufbauen, die über das IoT vernetzt sind. Dazu wird Arm nach eigenen Angaben die Stream-Lösungen in seine „Mbed IoT Management“-Plattform integrieren.
Stream bedient mit Connectivity-Management-Software und -Services bereits heute ein breites Spektrum an IoT-Dienstleistungen. Dazu zählen Güterverfolgung (Asset Tracking), Smart Meter und das britische National Rail System sowie Abrechnungslösungen für das Embedded Subscriber Identity Module (eSIM). Die software-basierten eSIMs werden voraussichtlich mittelfristig die heute üblichen SIM-Karten ablösen. Anfang 2018 hatte Arm bereits die Software Kigen OS zur Unterstützung von eSIM auf den eigenen Kernen eingeführt.
Trennung von IoT-Service und Übertragungstechnik
Das im Milleniums-Jahr gegründete Stream Technologies behauptet, dass seine Software und Services bereits von rund 770.000 Geräten genutzt werden. Täglich würden 2 TB Daten darüber übertragen, primär über Mobilfunknetze. Grundsätzlich sei das Angebot jedoch unabhängig von der Übertragungstechnik und nicht fix auf eine Netzwerktechnik festgelegt. Stream Technologies unterstützt laut Arm alle branchenüblichen und für den Einsatz im IoT geeigneten Funkprotokolle und Geräte. Denkbar sind auch LPWA- oder Satellitennetze.
Die Kombination der Stream-Technologie mit der Mbed IoT Device Management Platform von Arm soll Unternehmen eine robuste End-to-End-IoT-Plattform für die Verwaltung, Verbindung, Bereitstellung und Aktualisierung von Geräten verfügbar machen, die einfach skalierbar und flexibel ist. „Diese Skalierbarkeit ist entscheidend, da wir in einigen Jahren nicht mehr von Milliarden, sondern von Billionen IoT-Geräte sprechen“, sagt Hima Mukkamala, General Manager der IoT Cloud Services Group von Arm. Stream werde nahtlos mit GSMA-konformen eSIM-Lösungen, einschließlich der Arm Kigen und Partner-SIM-Lösungen, zusammenarbeiten, verspricht der Manager. Ziel sei es, eine sichere Identität und optimale Konnektivität für IoT-Geräte vom Chip bis zur Cloud zu gewährleisten.
Komplexität von Anwendern fernhalten
Arm schätzt, dass bis 2035 nicht weniger als eine Billion Geräte über das IoT verbunden sind. Unternehmen könnten in ganz unterschiedlichen Applikationen von höherer Effizienz, schnellerer Markteinführung, Kostenverringerungen und neuen Einnahmequellen profitieren. Voraussetzung sei allerdings, dass die erzeugten Daten vertrauenswürdig, sicher und schnell zugänglich sind und aussagekräftige Erkenntnisse liefern.
Daher will Arm nicht mehr länger nur noch Prozessor- und SoC-IP verkaufen, sondern weit über diesen Kernbereich hinausgehen. Bereits heute arbeitet das Unternehmen mit IBM zusammen, um IoT-Implementierungen an die IBM Watson Cloud anzubinden. „Unsere Lösungen sollen Kunden helfen, die IoT-Komplexität vom Chip bis zur Cloud sicher zu managen. Sie sollen sich darauf konzentrieren können, aus den Daten, die von ihren angeschlossenen Geräten generiert werden, echte, umsetzbare Erkenntnisse zu gewinnen“, schließt Mukkamala.
Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal Elektronikpraxis.
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