Anwenderbefragung des BARC Advanced-Analytics-Initiativen kommen nur langsam voran
Laut einer aktuellen Anwenderbefragung des Business Application Research Centers (BARC) kommen Initiativen zu Advanced Analytics nur schleppend voran. Bereits bestehende Projekte reifen allerdings deutlich.
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In der Befragung mit dem Titel „Advanced Analytics: Bedeutung, Nutzung, Operationalisierung“ ging das BARC der Frage nach, ob Unternehmen fortschrittliche Analyse-Lösungen erfolgreich in operative Prozesse zur Entscheidungsfindung oder Automatisierung überführen können. Die Ergebnisse fallen relativ eindeutig aus: Aktuell befinden sich die befragten Unternehmen in einer frühen Phase der Operationalisierung. Sie validieren Prototypen, setzen das technische Deployment um oder erstellen Nutzeroberflächen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Firmen, die häufig Advanced Analytics nutzen, von fünf auf zehn Prozent verdoppelt. Ein Drittel der befragten Firmen gab an, fortschrittliche Analysen zumindest vereinzelt zu nutzen.
Fachbereiche im Fokus
Als Treiber fungieren weiterhin Fachbereiche: Dort setzen Key User in 31 Prozent der Unternehmen auf Advanced Analytics. In 15 Prozent der Firmen tun dies auch Gelegenheitsanwender. „Dieser Anteil wird mit Sicherheit noch steigen – durch eine stärkere Integration von Advanced Analytics in die operativen und dispositiven Prozesse“, erklärt Dr. Sebastian Derwisch, Data Scientist im BARC. In 23 Prozent der Unternehmen führen Datenwissenschaftler die Analysen durch, in 15 Prozent der Firmen sind sogar schon Data Science Labs im Einsatz. 21 Prozent setzen Advanced Analytics über ein Business Intelligence Competence Center (BICC) um, das durch das vorhandene Know-how im Datenumgang dafür prädestiniert ist. Bei 16 Prozent der Befragten kommen zudem externe Dienstleister zum Einsatz, die aber meist als Ergänzung interner Ressourcen beauftragt werden.
Fehlende Ressourcen
Laut der Studie gibt es Probleme eher bei Unternehmen, die noch in der Phase der Prototypisierung stecken. „Dass hier weniger Probleme auftreten, kann vor allem daran liegen, dass Unternehmen in der Operationalisierung nicht so häufig Data Scientists fehlen“, meint Derwisch. Generell sind fehlende Ressourcen in der IT und den Fachbereichen sowie Datenschutzthemen und fehlendes analytisches Verständnis die größten Hindernisse. So stellt Datenschutz für 39 Prozent der Unternehmen in der Operationalisierung ein Problem dar, jedoch nur für 23 Prozent der Firmen, die Prototypen entwickeln. Zudem wird oft über Schwierigkeiten bei der Moderation zwischen Fachbereich und IT geklagt.
Logdaten verstärkt genutzt
Während für Advanced-Analytics-Projekte weiterhin hauptsächlich Transaktionsdaten aus operativen Systemen (71 Prozent) genutzt werden, kommen mittlerweile verstärkt Logdaten zum Einsatz: Sie liegen gleichauf mit „internen Daten“ (38 Prozent) und deutlich vor weiteren Informationen wie Social-Media-Daten (14 Prozent), Wetterdaten (14 Prozent) oder Clickstream-Daten (11 Prozent). Bei Logdaten handelt es sich um Ereignisprotokolle aus verschiedenen Quellen, die beispielsweise Nutzungsanalysen oder das Verknüpfen von Online- und Offline-Daten ermöglichen. Sie nehmen laut der Befragung an Bedeutung zu und werden häufig für die Analyse des Kundenverhaltens oder zur Anomalieerkennung, Qualitätssicherung, für Predictive Maintenance sowie zur Systemüberwachung und –optimierung genutzt.
Die vollständige Studie steht auf der BARC-Website zum kostenlosen Download bereit.
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