Studie zu Data Economy 88 Milliarden Euro an Datenwert nicht ausgeschöpft

Autor / Redakteur: Martin Hensel / Nico Litzel |

Der Data Economy Report von Digital Realty zeigt den Beitrag, den Daten zur deutschen Wirtschaft leisten. Allerdings verdeutlicht die Erhebung auch, dass etwa die Hälfte des potenziellen Werts der Daten nicht ausgeschöpft wird.

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In der deutschen Data Economy bleiben immer noch viele Chancen ungenutzt.
In der deutschen Data Economy bleiben immer noch viele Chancen ungenutzt.
(Bild: Digital Realty)

Der Report beziffert den Wert der datengetriebenen Wertschöpfung („Data Economy“) für Deutschland auf 196 Milliarden Euro jährlich. Davon werden allerdings nur rund 55 Prozent ausgeschöpft – 88 Milliarden Euro an Datenwert liegen demnach brach. Wie der von der Wirtschaftsberatung Development Economics erstellte Bericht zeigt, wächst die Data Economy mit 10,9 Prozent jährlich deutlich schneller als die deutsche Wirtschaft insgesamt (2,2 Prozent). „Dateninfrastruktur und -dienste sind die Grundlage der digitalen Wirtschaft Deutschlands, aber ihr Wert wird oft unterschätzt“, meint Rob Coupland, Managing Director EMEA von Digital Realty.

NRW, Bayern und Baden-Württemberg stark

Allein in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg entstehen 53 Prozent der deutschen Data Economy. Hohe Wachstumsquoten verzeichnen aber auch Städte wie Berlin oder Hamburg. Die Datenwirtschaft ist laut der Studie vor allem ein urbanes Phänomen: Großkunden für den IKT-Sektor sind vor allem in Städten ansässig. Zudem finden sich dort die modernste Infrastruktur sowie Universitäten, die als Quelle für hochqualifizierte Absolventen dienen. Die datengetriebene Wertschöpfung wird besonders stark von IKT-, Fertigungs- und Finanzbranche angetrieben, die zusammen 63,9 Prozent stellen. Aber auch traditionelle Branchen wie Landwirtschaft, Bergbau, Wasserversorgung und Bauwesen holen mittlerweile auf.

Ungenutzte Chancen, fehlende Fachkräfte

Der Report resümiert, dass vor allem der starke deutsche Mittelstand noch nicht aus Ausmaß der verpassten Chancen erkannt hat. Eine richtige digitale Strategie zur datengetriebenen Wertschöpfung fehle ebenso, wie die notwendigen Fachkräfte. Seit 2012 ist der Anteil der für Data Economy relevanten Jobs nur von 2,91 auf 3,24 Prozent gestiegen. Dies entspricht etwa 191.000 Arbeitsplätzen. Die Studie kommt daher zu dem Schluss, dass Unternehmen stärker in Aus- und Weiterbildung sowie die Rekrutierung von Fachpersonal investieren müssen, um langfristig Wert aus ihren Daten ziehen zu können.

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